Reportage

Am Stau-Ende bei 0 km/h.

MURR — „Schwerer Unfall am Stauende“ — Schlagzeilen oder Radiomeldungen wie diese liest und hört man leider viel zu oft. Immer wieder rasen Lkw ungebremst in das Ende eines Staus. Solche Unfälle und ihre meist schweren Folgen zu vermeiden, ist eine große Herausforderung, derer sich die Technik angenommen hat. Auch das Pro-Sieben-Magazin „Galileo“ befasste sich mit dem Thema. Wichtiger Gesprächspartner für das Fernsehteam war unser Mitarbeiter Wolfgang Michel, der für HTL in einem der 15 hochmodernen Sattelzüge der Marke Mercedes-Benz Actros auf Deutschlands Straßen unterwegs ist.

Reportage
  • JAHRESANGABE

    April 2018

  • RUBRIK

    Unterwegs

Er warnt: Active Brake Assist 4
Unversehrtheit der Verkehrsteilnehmer
haupttext

Weil ihr die Gesundheit ihrer Mitarbeiter, aber auch aller anderen Verkehrsteilnehmer ganz besonders am Herzen liegt, hat die HTL-Geschäftsleitung sämtliche Lkw des Unternehmens kontinuierlich, je nach Herstellermöglichkeit und aktuellem Paket, umgesrüstet oder neu bestellt. Mit dem Notfallbremsassistenten „Active Brake Assist 4“ verfügen die Lkw auch über eine Fußgängererkennung und eine Abbiegehilfe und minimieren somit nicht nur auf der Autobahn und der Landstraße, sondern auch innerorts das Unfallrisiko. Dadurch werden vor allem die schwächsten Verkehrsteilnehmer, nämlich Fußgänger und Radfahrer geschützt.

Optische Signale schützen

Dieser Notfallassistent unterstützt den Fahrer, ohne ihn in seinen Handlungen einzuschränken, indem er ihn je nach Situation informiert oder warnt. Befindet sich zum Beispiel ein bewegliches Objekt auf der Beifahrerseite des Lkw, bekommt der Lenker ein optisches Signal. Setzt der Fahrer den Blinker bzw. schlägt die Räder ein, weil er abbiegen will, ertönt zusätzlich zum optischen Signal noch ein deutlicher Warnton. Daneben überwacht das System beim Abbiegen noch die Schleppkurve des Aufliegers oder Anhängers und warnt vor einer Kollision etwa mit einem Verkehrsschild.

„Sicherheit ist extrem wichtig“, betont Wolfgang Michel. „Man darf sich aber nicht vollkommen auf den Notbremsassistenten oder den Tempomaten, der die notwendigen Abstände hält, verlassen. Die Hilfssysteme erleichtern den Alltag, die Verantwortung bleibt aber beim Fahrer.“ Untersuchungen haben ergeben, dass bei rund 20 Prozent aller Lkw-Unfälle Müdigkeit und Schläfrigkeit des Fahrers die Ursachen sind. Der „Active Brake Assist 4“ warnt so rechtzeitig, dass der Fahrer reagieren kann. Reagiert der Fahrer nicht, veranlasst das System eine Vollbremsung. Das Fahrzeug kommt bei normalen Straßenverhältnissen und erlaubter Geschwindigkeit rechtzeitig zum Stehen.

Assistent kann Leben retten

„Zu dem Interview mit dem Fernsehteam bin ich zu spät gekommen, denn auf dem Weg dorthin war die A 6 komplett gesperrt — wegen eines Lkw-Unfalls“, berichtet Wolfgang Michel. Dennoch war er mehrere Stunden zu Demonstrationszwecken mit einem Journalisten in seinem Sattelzug unterwegs und beantwortete „gefühlt fünf Seiten voller Fragen“.

Mit an Bord waren fünf Kameras und zwei Mikros. „Mit den vielen Hilfssystemen bewegt sich der Sattelzug wie von Geisterhand, ich kann mich auf das Verkehrsgeschehen konzentrieren“, erläutert Michel und betont dabei, dass die Entscheidung, wie er fährt, ob er beispielsweise rechts oder links an einem Hindernis vorbeifährt, aber bei ihm liegt.

Active Brake Assist 4

Die technischen Details des Notbremsassistenten Active Brake Assist 4, was er kann und wie er aufgebaut ist, lassen sich die Journalisten von Galileo vom Direktor für Verkehrssicherheit eines schwedischen Lkw-Herstellers erläutern. Herausragendes Merkmal des Active Brake Assist 4: Er warnt, wie bereits erwähnt, den Fahrer als weltweit erstes System seiner Art vor einer Kollision mit Fußgängern, leitet zusätzlich gleichzeitig automatisch eine Teilbremsung ein und betätigt die Hupe.

Gesetz hinkt hinterher

Notbremsassistenten in Lkw sind bereits gesetzlich vorgeschrieben. Erkennt das herkömmliche System ein Hindernis, drosselt es das Fahrzeug um 10 km/h. Das bedeutet, dass ein Lastwagen mit 70 km/h in ein Stauende fährt — und dabei fünf Autos „mitnimmt“ —, wenn der Fahrer nicht reagiert. Ab November dieses Jahres ist für neue Fahrzeuge eine Bremsung auf 60 km/h vorgeschrieben. Das bedeutet immer noch einen Auffahrunfall, diesmal mit drei Autos. Das Gesetz hinkt also den technischen Möglichkeiten hinterher: Moderne Assistenten können Auffahrunfälle verhindern und kosten nur rund 6.000 Euro mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen.

„Der Verursacher von Unfällen ist der, der kein aktuelles Notfallsystem hat. Daher ist es umso wichtiger, in den neuen Notbremsassistenten zu investieren und das im ganzen europäischen Raum“, sagt Wolfgang Michel. HTL ist die Sicherheit seiner Fahrer und der anderen Verkehrsteilnehmer dieses Geld wert, deshalb geht das Unternehmen mit gutem Beispiel voran und hat seine Fahrzeuge optimal ausgerüstet. Hoffen wir auf viele Nachahmer!

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